
Bereits 2019 trafen sich Mitglieder des Seniorenbeirates Kiel in der Hansestadt Stralsund und 2021 im September erfolgte ein Gegenbesuch in Kiel zur verspäteten Kieler Woche.
Zwischen den beiden Partnerstädten hat sich ein reger Erfahrungsaustausch entwickelt, so dass in 2022 eine erneute Einladung zum Gegenbesuch in Stralsund erfolgte.
Wie in dieser immer noch durch Corona geprägten Zeit, reiste eine reduzierte Abordnung in der Hansestadt an. Aber auch der Stralsunder Seniorenbeirat hatte bedingt durch Urlaub und Krankheit „Federn gelassen“.
Das tat der Stimmung allerdings keinen Abbruch, denn die verbliebenen Teilnehmer, bemühten sich, die Lücken auszufüllen, was unbedingt gelungen ist.
Am Freitag, dem Tag unserer Anreise, trafen sich die Senior*innen abends im altehrwürdigen Rathaus zu ersten Gesprächen und einem Imbiss. Der große runde Tisch beeindruckte uns sehr. Man saß sich gegenüber, konnte sich gut ansehen und vor allem auch verstehen. Über solche Akustik würden wir uns in Kiel sehr freuen.
Am Samstag fand das Sund-Schwimmen statt. Den Start verfolgte die Kieler Delegation am Zielpunkt auf einem großen Display, bevor sie sich auf den Weg mit dem Bus nach Grünhufe in das Nachbarschaftszentrum begab. Diskussionsthema war die Arbeit in den Stadtteilen und die Einbeziehung der Senior*innen.
Ein besonderes Danke noch einmal an Jutta Lüdecke, die das Thema aus dem Stegreif moderieren musste.
Auf Nachfragen der zum ersten Mal an dem Besuch beteiligten Kieler wurde deutlich, wie sich die Seniorenbeiräte der beiden Städte unterscheiden.
Stralsund (ca. 60.000 Einwohner) hat 30 Mitglieder im Seniorenbeirat. Das hört sich viel an. Dazu werden allerdings die Mitglieder des Fördervereins gezählt. diese müssen nicht durch die Stadt bestätigt werden. Sinn des Fördervereins ist mehr Flexibilität zum Einsatz der Fördergelder.
Kiel (ca. 250.000 Einwohner) hat 24 bestellte Seniorenbeiräte aus 18 Ortsbeiratsbezirken.
Für den Vergleich müssen wir aber unsere annas hinzuziehen, dann sieht es in Relation schon anders aus.
Das Konzept der Kieler annas wurde mit Interesse aufgenommen.
In Stralsund gibt es stattdessen die Seniorenakademie 55+, die sehr gut angenommen wird. Angeboten wird ein umfassendes Weiterbildungsprogramm mit gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Angeboten in Form von Vorträgen, Seminaren und Studienfahrten. Fast alle Seminare finden im Rathaus statt, während die Angebote in Kiel auf die Stadtteile verteilt sind.
Anschliessend wurde in lockerer Atmosphäre ein hervorragendes Abendessen im Restaurant am Stadtwald eingenommen.
Am Sonntagvormittag waren wir zum 14 Fest der Generationen und dem 52. Zoofest eingeladen. Zahlreiche Musik und Zoo-Vorführungen wurden angeboten.
Mit besonderem Stolz wurden wir zum Seniorengarten geführt.
Es wurde eine Kooperation mit der Zooverwaltung eingegangen, damit die Infrastruktur wie Toiletten, Waschräume etc. genutzt werden können.
Das Gartengelände selbst wurde von den Senioren unter der Leitung von Monika Kleist (Mitglied des Seniorenbeirates bzw. Fördervereins) kultiviert und zu einem wahren Kleinod umgestaltet. So haben ältere Menschen, die z.B. ihr Haus aufgegeben und in eine kleinere Wohnung gezogen sind, immer noch die Möglichkeit, sich mit ihrer geliebten Gartenarbeit zu beschäftigen. Darauf können die Stralsunder Senior*innen wirklich stolz sein.
Eine tolle Idee, die wir aufgreifen sollten. Einen Zoo hat Kiel zwar nicht, aber vielleicht gibt es eine andere Kooperationsmöglichkeit.
Nach der Ansprache zur Eröffnung und einem Rundgang durch den Zoo mußten die Kieler Besucher leider schon wieder an die Heimreise denken.
Fazit: nicht nur wegen des hervorragenden Wetters, sondern auch wegen der freundschaftlichen Aufnahme durch die Mitglieder des Seniorenbeirates nehmen wir angenehme Erinnerungen und Anregungen mit nach Hause.